Eine Katze auf Mäusejagd. Mäuse können Bandwürmer auf die Katze übertragen.

Bandwurm-Risiko steigt mit der Mäusejagd

Der Fuchsbandwurm zählt zu den gefürchtetsten Parasiten in Deutschland. Freigänger-Katzen tragen ein besonderes Risiko, sich den Parasiten auf ihren Streifzügen einzufangen, wenn sie Mäuse fressen – die typischen Zwischenwirte dieses Wurms. Da sowohl Mäuse als auch Katzen im Frühjahr wieder aktiver werden und die Zahl der Mäuse zunimmt, steigt auch das Bandwurm-Risiko. Katzenhalter sollten deshalb gerade zur Mäusejagdsaison auf die regelmäßige Entwurmung achten, die Bandwürmer abdeckt.

Das lohnt sich, weil der Fuchsbandwurm, fachsprachlich Echinococcus multilocularis, auch für Menschen ein Gesundheitsrisiko sein kann. Die sogenannte alveoläre Echinokokkose ist im Vergleich zu anderen meldepflichtigen Krankheiten zwar selten, hat für die Betroffenen jedoch ernste Konsequenzen. Unzweifelhaft ist, dass in erster Linie der Rotfuchs als Hauptwirt für die Verbreitung des Wurms verantwortlich ist. Katzen, die nicht dazu neigen, Mäuse oder andere Nager zu fressen, können sich kaum mit diesem Wurm infizieren. Bei Freigänger-Katzen lässt sich das allerdings schwerlich sicherstellen.

Kotuntersuchung nicht immer zuverlässig

Eine Untersuchung des Katzenkots auf Wurmeier zeigt ausschließlich an, wenn eine Ansteckung bereits erfolgt ist. Und diese muss schon so lange her sein, dass die Würmer in der Katze herangewachsen sind. Doch auch dann ist eine Kotuntersuchung nicht immer zuverlässig, da die Bandwurmeier zusammen mit einzelnen Körpersegmenten – den Proglottiden – ausgeschieden werden. Und dieser Abgang von Proglottiden erfolgt nicht gleichmäßig. Folglich müssen keine Eier in der Kotprobe enthalten sein – trotz bestehender Infektion.

Im Vergleich dazu ist die regelmäßige Entwurmung das beste Mittel, um Würmer in der Katze auszuschließen. Sie schützt nicht zuletzt auch indirekt Kinder, die im Sandkasten spielen und mit Katzenkot in Berührung kommen können. Bei mäusejagenden Katzen mit unbeaufsichtigtem Auslauf besteht das höchste Bandwurm-Risiko. Für Freilauf-Katzen empfehlen die Experten der ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) eine monatliche Kotuntersuchung bzw. Entwurmung.

Die Entwurmung gegen Fuchsbandwürmer richtet sich zugleich auch gegen weitere Bandwurmarten wie den Katzenbandwurm oder den Gurkenkernbandwurm. Beide stellen für Menschen ein geringes Risiko dar, haben aber für Katzen unangenehme Folgen. Den Katzenbandwurm (Taenia taeniaeformis), auch Dickhalsiger Bandwurm genannt, fangen sich Katzen ebenfalls hauptsächlich über die Mäusejagd ein. Anders ist es beim Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum). Sein bevorzugter Zwischenwirt ist der Katzenfloh. Im Floh vollzieht sich seine Entwicklung vom Ei zur Finne. Verschluckt die Katze bei der Fellpflege einen infizierten Floh, setzt sich die Entwicklung zum ausgewachsenen Wurm im Dünndarm fort. Daher empfiehlt es sich, die Entwurmung mit der Flohprophylaxe zu kombinieren. Dafür eignen sich z. B. Spot-ons, die im Nacken auf die Haut aufgeträufelt werden.

Katzenkot stets entfernen

Ein hochgradiger Wurmbefall äußert sich bei Katzen durch Symptome wie Durchfall, Erbrechen, einen geblähten Bauch, vermehrten Appetit oder Gewichtsverlust. Ein gering- bis mittelgradiger Befall ist dem Tier in der Regel nicht anzusehen. Wer darauf vertraut, die reiskorngroßen Wurmglieder im Kot zu erkennen, geht in jedem Fall ein Gesundheitsrisiko für sich und seinen Vierbeiner ein. Wichtige unterstützende Maßnahmen sind: den Katzenkot entfernen, auf Hygiene achten und regelmäßig die Hände waschen.

Sicherer ist, die Katze gegen den Bandwurmbefall zu behandeln. Dabei ist zu beachten, dass eine Entwurmung keine Langzeitwirkung hat, sondern Würmer nur zum Zeitpunkt der Gabe abtötet. Deshalb gilt: je regelmäßiger die Behandlung erfolgt, umso sicherer können Sie einen Befall ausschließen. Achten Sie zu Beginn der Mäusejagdsaison verstärkt darauf. Und machen Sie den Parasitencheck bei Ihrer Katze! Denn im Frühjahr werden auch andere Plagegeister wieder aktiv – wie etwa Zecken.

Übrigens: da Hunde selten dazu neigen, Mäuse oder andere Beutetiere zu fressen, tragen sie ein insgesamt deutlich geringeres Bandwurm-Risiko.