Alternative Zeckenmittel

Alternative Zeckenmittel ohne Wirkung?

Im Handel gibt es zahlreiche Mittel zur „alternativen“ oder „natürlichen“ Zeckenabwehr für Hunde und Katzen. Leider haben diese Produkte oft keine belegte Wirksamkeit vorzuweisen, meldet der Österreichische Rundfunk ORF. Bernsteinketten, Knoblauch, kleine Magnetanhänger, die durch ihr „Schwingungsfeld“ schützen sollen, oder ätherische Öle haben häufig eines gemeinsam: Es sind Produkte, für die die Hersteller keinerlei Nachweise einer medizinischen Wirksamkeit vorlegen müssen.

Die Hersteller verweisen stattdessen auf Erfahrungen einzelner Tierbesitzer oder Studien mit wenigen Teilnehmern, die nicht den Ansprüchen einer klinischen Prüfung genügen. Experten zweifeln an der tatsächlichen Wirksamkeit der alternativen Mittel. Prof. Dr. Anja Joachim von der Veterinärmedizinischen Universität Wien meint zudem, dass viele Produkte, die als natürliche oder alternative Zeckenschutzmittel angepriesen würden, wirkungslos, teuer und im ungünstigsten Falle sogar schädlich für Haustiere seien. Ätherische Öle wie Citronella wehren Zecken nicht ab, könnten aber zu allergischen Reaktionen führen und den feinen Geruchssinn von Hund und Katze belästigen. Das Fell mit Kokosöl einzureiben, wirke sich negativ auf den Wärmehaushalt der Vierbeiner aus. Große Mengen Knoblauch zerstören beim Hund die roten Blutkörperchen, so die Expertin.

Für Präparate, die nach medizinischer Beratung über den Tierarzt abgegeben werden, gilt grundsätzlich anderes:  Sie müssen ihre Wirksamkeit und Unbedenklichkeit in medizinischen Studien unter Beweis stellen, bevor sie zur Anwendung zugelassen werden. Tierärzte empfehlen deshalb Hunde- und Katzenhaltern, medizinisch geprüfte Tierarzneimittel zur Abwehr bzw. zum Abtöten von Zecken einzusetzen.

Neben Mitteln zur äußeren Anwendung wie Spot-ons, Sprays und Halsbänder gibt es für Hunde inzwischen auch Kautabletten zum Parasitenschutz von innen. Spot-on-Präparate, die im Nacken aufgetragen werden, wirken auf der Haut der Tiere und greifen die Zecken und Flöhe von außen an. Ebenso von außen wirken Sprays oder Halsbänder. Einen anderen Ansatz verfolgen Kautabletten für Hunde. Die Tabletten werden wie ein Leckerli verabreicht. Die Parasiten nehmen dann die Wirkstoffe mit ihrer Blutmahlzeit auf. Somit verbleibt kein Wirkstoff auf Fell und Haut des Vierbeiners.